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Deutsche Kriegsgefangenenlager

 

Kriegsgefangenenlager des Wehrkreises I Während des 2. Weltkriegs wurden das Reichsgebiet, und später auch die besetzten Gebiete, in 17 Wehrkreise unterteilt. Der Wehrkreis I, Königsberg, mit den darin befindlichen Kriegsgefangenenlagern erstreckte sich über Ostpreußen und später über einen Teil des besetzten Polens sowie den Regierungsbezirk Tilsit-Gumbinnen. Das „Wehrkreiskommando I Ostpreußen“ hatte seinen Sitz in Königsberg.

 

Die Kriegsgefangenen waren der Wehrmacht unterstellt. Die institutionelle Verantwortung teilten sich das „Oberkommando der Wehrmacht“ (OKW) und das „Oberkommando des Heeres“ (OKH). Die Abteilung Kriegsgefangene der von General Hermann Reinecke geleiteten Amtsgruppe „Allgemeines Wehrmachtamt“ (AWA) war für die Kriegsgefangenen verantwortlich. Ab dem 1. Januar 1942 war der „Chef für Angelegenheiten der Kriegsgefangenen“ für die Verwaltungsbezirke im Deutschen Reich, im Generalgouvernement (im besetzten Polen) und in den deutschen Zivilverwaltungsbezirken der besetzten Länder (ausgenommen im der Ukraine und Norwegen) verantwortlich. Ihm waren auch die Leiter der Kriegsgefangenenabteilungen der 17 Wehrkreise unterstellt. Ab dem 25. September 1944 gingen die Angelegenheiten der Kriegsgefangenen in die Zuständigkeit des Reichsführers SS und Chefs der deutschen Polizei Heinrich Himmler über. Dieser wiederum ernannte den SS-Obergruppenführer Gottlob Berger zum Verantwortlichen für die Angelegenheiten der Kriegsgefangenen.

Kolonne sowjetischer Kriegsgefangener. Marijampolė, 1941, MOG

Oberster Chef für die Angelegenheiten der Kriegsgefangenen im Wehrkreis I war zunächst Generalleutnant Hubert Gercke (verstorben 1942), später folgten Generaloberst (Leutnant) Oskar von Beneckendorff und von Hindenburg mit ihren Stellvertretern Major Ulrich Erdtmann und Rittmeister Perdant. Quartiermeister (Intendant) war Major Krugenberg, für Medizin und Sanität war Kapitän Dr. Savage zuständig. Ab dem Dezember 1944 fungierte Generaloberst Wilhelm von Stockenhausen als Leiter. Dem SS-Obergruppenführer Wilhelm Rediess, Vertreter der Sonderdienste Sicherheitsdienst (SD) und Sicherheitspolizei (Sipo), war für den Bereich Sicherheit und Ordnung verantwortlich.

 

Die Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht waren nach Funktion und Zugehörigkeit organisiert. Die jeweiligen Besonderheiten der Lager sind den Namen und Nummerierungen zu entnehmen. Über die konkrete geografische Lage geben die Nummerierungen meistens keine Auskunft. Obwohl die Offizierslager (Oflags) eigentlich für die Kriegsgefangenen bestimmt waren, die einen höheren Rang als den eines Unteroffiziers hatten, wurde diese Regel aufgrund der hohen Zahl sowjetischer Kriegsgefangener oft gebrochen. Es kam nicht selten vor, dass Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten niedrigen Ranges im selben Lager lebten. Insgesamt gründeten die Nazis während des Kriegs 99 separate Offizierslager.

Lagerstruktur Der Aufbau der den deutschen Streitkräften unterstellten Kriegsgefangenenlager folgte einem Grundmuster. Jedes Lager hatte eine eigene Verwaltung, die diese Abteilungen enthalten musste:

1A – Lagerleitung: Verantwortlich für Organisation, Bewachung, Betrieb und (auch wirtschaftliche) Buchführung über die Kriegsgefangenen.
2A – Arbeitseinsätze für Kriegsgefangenen: Antragsannahme, Vertragsabschlüsse, Zuteilung der Zwangsarbeiter und Berichtserstattung über Arbeitseinsätze.
2B – Registrierung der Kriegsgefangenen: Registrierung, Herstellung von Karteikarten mit Nachnamen, Vergebung der Häftlingsnummern.
3A – Abwehr: Anwerben von Agenten, Fluchtprävention.
3B – Zensurabteilung: Überprüfung sämtlicher Korrespondenz.
4A – Hauhaltseinheit.
4B – Sanitäre Anlagen.

Deutschlands Haltung gegenüber gefangen genommenen Rotarmisten Da das kriegführende Deutschland das Genfer Abkommen vom 27. Juli 1929 unterzeichnet hatte, herrschte a priori die Annahme, dass es sich an die Grundsätze des Abkommens auch halten würde. Mehr oder weniger angewendet wurden die Genfer Postulate jedoch nur für Soldaten der USA und Großbritanniens, während man sich gegenüber Polen, Franzosen und Russen an eine andere Praxis hielt. Einem sehr speziellen „Recht“ waren Soldaten der Roten Armee unterworfen. Die Frage, wie man sowjetische Kriegsgefangene behandeln soll, war bereits vor Kriegsbeginn erörtert worden. Besonders betroffen waren Politkommissare der Roten Armee. 

 

 Sie wurden nicht als Soldaten, sondern als ideologische Staatsdiener betrachtet. Gestützt auf Hitlers Richtlinien vom 3. März 1941 erließ die oberste Wehrmachtführung am 6. Juni 1941 daher eine Richtlinie zum Umgang mit Politkommissaren, den sogenannten „Kommissarbefehl". Darin wurde beschrieben, woran man Politkommissare erkennt und wie mit ihnen zu verfahren ist: sie sollten unverzüglich von den übrigen Kriegsgefangenen separiert und ohne Gerichtsverfahren erschossen werden. Etwas später begann man unter den Kriegsgefangenen auch gezielt nach kommunistischen und sowjetischen Funktionären sowie natürlich jüdischen Soldaten zu suchen.

Sowjetische Kriegsgefangene. Rietavas, 1941, MOG

Unter Berufung auf den „Kommissarbefehl“ wurden insgesamt 140.000 sowjetische Kriegsgefangene getötet. Wer bei einem Fluchtversuch ertappt wurde, wurde ebenfalls an die deutsche Sicherheitspolizei übergeben und erschossen. Das Nazi-Regime ließ sowjetische Kriegsgefangene systematisch hungern. Sie erhielten zu kleine Lebensmittelrationen, kamen daher schnell von Kräften und verhungerten schließlich oder fielen einer Krankheit zum Opfer. Selbst die arbeitenden Kriegsgefangenen erhielten zu kleine Tagesrationen (gemäß dem im August 1941 von der Obersten Heeresführung erlassenen Befehl 2200 Kalorien am Tag). Die Essensqualität war sehr schlecht. Die verbrecherische Politik des nazistischen Deutschlands gegenüber den sowjetischen Kriegsgefangenen hatte zur Folge, dass bis Ende 1941 ca. zwei Millionen, und bis zum Kriegsende über 3,3 Millionen Kriegsgefangene ums Leben gekommen waren.

Haltung der Sowjetregierung gegenüber Kriegsgefangenen Auch das Sowjetregime verfuhr mit den gefangen genommenen Rotarmisten erbarmungslos. Dem am 16. August 1941 vom Generalstab der Roten Armee erlassenen Befehl Nr. 270 zufolge sollte mit dem Feind auf alle erdenklichen Weisen und mit allen nur erdenklichen Mitteln bis zum Ende bekämpft werden, zugleich wurde dazu aufgefordert, alle zur Aufgabe bereiten Gehorsamsverweigerer auf der Stelle zu erschießen.

 

In deutsche Gefangenschaft oder auch nur kurze Zeit in besetztes Gebiet geratene Rotarmisten oder ihre Kommandanten galten als Vaterlandsverräter. Solche Beschlüsse ergingen nicht selten in Abwesenheit der Betroffenen, während diese sich in Gefangenschaft befanden. Grundlage der Beschlüsse bildeten operative Angaben über angebliche antisowjetische Tätigkeit. Die Beschlüsse wurden ohne Überprüfung verkündet, manchmal genügte eine einfache Meldung. Alle Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft mussten sich in Speziallagern einer Überprüfung des NKWD unterziehen. Repressionen erwarteten auch Angehörige der zu Vaterlandsverrätern erklärten Kriegsgefangenen. In einem am 28. Juni 1941 von der sowjetischen Führung erlassenen Befehl heißt es, dass die Familienmitglieder von Verrätern festgenommen, verurteilt und verbannt werden können.

Seite des vom Generalstab der Roten Armee am 16. August 1941 erlassenen Befehls (http://bus29.ru/prikaz-270/)

Kudirkos Naumiestis und Schirwindt Die Stadt Kudirkos Naumiestis befindet sich im Südwesten Litauens am Zusammenfluss von Šešupė und Širvinta. Hier ließen sich bereits im 16. Jahrhundert die ersten Siedler nieder. 1643 wurde dem Ort das Magdeburger Stadtrecht verliehen. Es erhielt ein Wappen und zu Ehren von Władysław IV. Wasa den Namen Vladislavovas. Unter den Bewohnern hieß das Städtchen jedoch Naumiestis. Zu Ehren des 1934 hier geborenen Schriftstellers und Autors der litauischen Nationalhymne Vincas Kudirka wurde die Stadt schließlich in Kudirkos Naumiestis umbenannt.

Geschichte des Oflag 60

Karte der Litauischen SSR, 1940–1941. Markiert sind Kudirkos Naumiestis und Schirwindt. PSRT

Während der litauischen Unabhängigkeit in den Jahren 1918 bis 1940 zählte Kudirkos Naumiestis um die 3.000 Einwohner. Den Großteil bildeten Litauer, ein Drittel waren Juden, außerdem gab es einige Deutsche und Zugehörige anderer Nationalitäten. Sie lebten vor allem von Landwirtschaft, Handwerk und Handel.

 

Längs des Flussbettes von Šešupė und Širvinta verlief die Grenze zu Ostpreußen, damals zu Deutschland gehörig. Jenseits der Grenze lag das Städtchen Schirwindt. Beide Städte waren durch eine Brücke miteinander verbunden. Die Bewohner von Kudirkos Naumiestis und Schirwindt pflegten ein nachbarschaftliches Verhältnis und trieben Handel untereinander. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges endete das friedliche Zusammenleben. Die Deutschen errichteten in Kudirkos Naumiestis ein Lager für sowjetische Kriegsgefangene. Das Lager Schirwindt, wie es damals hieß, wurde nach Kriegsende von der sowjetischen Armee aufgelöst, der Ort selbst von den deutschen Bewohnern verlassen. Die von da an herrenlosen Gebäude zerfielen und ihre Ziegel genommen und wiederverwendet. Das damalige Schirwindt wurde zum Truppenübungsplatz. Die Siedlung trägt heute den Namen Kutusowo und gehört zur Oblast Kaliningrad.

Kudirkos Naumiestis. 1935. Foto von A. Smolenskis, PSRT

Schirwindt. Deutschland, um 1928. Postkarte des Verlags Ecker. PSRT

Entstehung des Oflag 60 Am 15. Juni 1940 wurden Kudirkos Naumiestis und das übrige Litauen von der Sowjetunion besetzt. In der Stadt richtete man sowjetische Behörden ein und begann mit der Sowjetisierung. Nach Beginn der Kriegshandlungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion wurde das an Deutschland grenzende Kudirkos Naumiestis am 22. Juni 1941 von den deutschen Streitkräften in den ersten Stunden ohne jeglichen Widerstand eingenommen. Im Juli begannen die neuen Besatzer am südlichen Stadtrand an der Straße nach Lauckaimis ein Lager für gefangene sowjetische Soldaten zu bauen. Offiziell handelte es sich um ein Offizierslager, doch tatsächlich fungierte es als Stammlager, d.h. als Lager für in erster Linie rangniedrige Soldaten und Unteroffiziere. 

Karte von Deutschland und der Litauischen SSR, 1940–1941. Die Markierung zeigt den Ort des Kriegsgefangenenlagers an. MOG

Am Bau waren sowohl Kriegsgefangene als auch Arbeiter aus Naumiestis beteiligt. Holzplatten, Türen, Fenster und anderes Baumaterial für die Wände der Wirtschaftsbaracken wurden aus Deutschland importiert. Die Häftlinge bauten sich ihre unterirdischen Unterkünfte selbst. Im Herbst war der Bau des Kriegsgefangenenlagers bereits abgeschossen.

Sowjetische Kriegsgefangene bauen eine Straße im deutschen Offizierslager Nr. 60. Kudirkos Naumiestis, 1941, MOG

Aus Deutschland antransportiertes Material für die Wirtschaftsbaracken. 1941, MŠK

Beginn des Baus einer Wirtschaftsbaracke. 1941, MŠK

Abschluss des Baus einer Wirtschaftsbaracke. 1941, LNM

Gesamtansicht des im Bau befindlichen Lagers. Im Hintergrund die Kirche der Entdeckung des heiligen Kreuzes in Kudirkos Naumiestis, 1941, LNM

Ausmessen und markieren von Platzen für Erdhütten der Kriegsgefangenen. 1941, MŠK 

Kriegsgefangene graben Erdlöcher für Erdhütten. 1941, MOG

Kriegsgefangene richten Erdhütten ein. 1941, MOG 

Beim Bau einer Straße wird Schotter gewalzt. 1941, MŠK

Kriegsgefangene schleppen eine Walze. 1941, MOG 

Installation einer Wasserbohrung. 1941, LNM 

Lagerverwaltung Nach Auffassung des polnischen Historikers Zygmunt Lietz wurde die Lagerverwaltung des Oflag 60 zwischen dem 15. und dem 25. April 1941 im Wehrkreis Schleswig gebildet. Am 26. April 10941 ging die Lagerverwaltung an den Wehrkreis I (Ostpreußen) über. Erster Kommandant des Lagers war Oberst Baron Vietinghoff, der im Frühjahr 1942 von Major Oelrich abgelöst wurde. Untergebracht war die Lagerverwaltung in einem ehemaligen Zollgebäude. Die erste Kompanie des 469. Landesschützenbataillons sorgte für die Bewachung des Oflag 60. In der Synagoge von Kudirkos Naumiestis befand sich das Lazarett.

Verwaltung des Oflag 60 in einem ehemaligen Zollgebäude. 1941, LNM

Die Verwaltung des Oflag 60 feiert den Jahreswechsel. Dezember 1941, LNM

Verteilung der Kriegsgefangenen Die Kriegsgefangenen wurden gemäß rassischen und nationaler Kriterien in vier Gruppen (Russen, Ukrainer mit Weißrussen, Kaukasier und Asiaten) aufgeteilt und diesen dann Unterkünfte in den Zonen A, B, C und D zugewiesen.

 

Haftbedingungen In den unterirdischen Unterkünften war es kalt und feucht, der Boden war nicht mit Stroh ausgelegt und die Gefangenen konnten sich nur mit alten Militärmänteln zudecken. Die Ernährung war sehr schlecht. Einmal am Tag wurde Rübensuppe mit 100-200g Brot ausgegeben, in seltenen Fällen gab es einen Löffel Marmelade. Dutzende von ihnen kamen täglich vor Hunger ums Leben. Ihre Leichen wurden auf dem Gelände des alten jüdischen Friedhofs begraben.

 

Trotz ihrer Furcht vor den Wachleuten gaben die Ortsansässigen den entkräfteten Häftlingen Brot, Kartoffeln, Tabak und anderes oder warfen es über den Zaun. Nach Absprache mit der Lagerverwaltung konnten sie Gefangene auf ihrem Hof arbeiten lassen. Als Bezahlung erhielten die Häftlinge etwas zu Essen.

Zone A des Kriegsgefangenenlagers. Dezember 1941, MOG

Sowjetische Kriegsgefangene slawischer Herkunft vor dem Tor ihrer Zone. 1942, MOG

Sowjetische Kriegsgefangene asiatischer Herkunft in ihrer Zone. 1941–1942, MŠK

Sowjetische Kriegsgefangene hinter dem Stacheldrahtzaun. 1942, MOG

Zone D. 1941–1942, LNM

Wachturm bei Zone D. 1941–1942, MOG

Kriegsgefangene laden Brotlaibe von einem Wagen. März 1942, MOG

Kriegsgefangene teilen Essen unter sich auf. 1942, MOG

Kriegsgefangene beim Essen neben einer Erdhütte. 1942, MOG

Kriegsgefangene am Tor zu ihrer Zone. 1942, MOG

Zwangsarbeit Die sowjetischen Kriegsgefangenen wurden zur Ausführung verschiedenster Arbeit gezwungen. Viele wurden beim Wiederaufbau des Staudamms im Wasserkraftwerk von Kudirkos Naumiestis eingesetzt, andere bauten Bunker in Schirwindt, wieder andere halfen in der Landwirtschaft. In den Baracken des Lagers gab es außerdem Werkstätte, in denen sie Kleidung und Schuhe anfertigten.

 

Opfer Aus verschiedenen Quellen geht hervor, dass im Oflag 60 vermutlich bis zu 25.000 Kriegsgefangene untergebracht waren. Am 1. Februar 1942 zählte das Lager 3.234 Insassen. Innerhalb von zwei Monaten sank die Zahl der Häftlinge aufgrund der hohen Sterblichkeit auf 2000. Gestützt auf verschiedene Quellen kann man davon ausgehen, dass im Lager wegen der unmenschlichen Bedingungen zwischen 4.000 und 11.500 Menschen zu Tode kamen. Einmal in der Woche wurden inhaftierte Politkommissare, Kommunisten und Juden von den Deutschen in einem Panzergraben in der Nähe des Dorfes Žyniai erschossen. Die Auswahl vollzog ein Sonderkommando der Gestapo Tilsit unter der Leitung des Kriminalsekretärs Hans La Coutre. Es kam auch vor, dass die Wachleute des Oflag 60 der Gestapo Tilsit bei den Erschießungen assistierten.

Arbeit in der Nähwerkstatt. 1942, MOG

Bei der Schuhreparatur. 1942, MOG

Kriegsgefangene werden zur Zwangsarbeit geführt. Winter 1942, LNM

An die Kriegsgefangenen werden Holzschuhe ausgeteilt. März 1942, MOG  

Kriegsgefangene bei der Wasserpumpe. 1941–1942, LNM 

Ins Lager getriebene sowjetische Kriegsgefangene, 1941–1942, MŠK

Das Oflag 60 im Winter. 1941–1942, MOG  

Schließung des Lagers Im Juli 1942 wurde das Lager geschlossen. Die meisten Insassen wurden nach Schirwindt getrieben und von dort aus mit der Schmalspurbahn ins Reichsgebiet transportiert. Die übrigen blieben bis zum Eintreffen der sowjetischen Front im Frühjahr 1944 bei ortsansässigen Landwirten im Dienst.

 

Das Gelände des Kriegsgefangenenlagers im Jahr 2017 Nach dem Krieg fiel das Gelände des Oflag 60 in die Zuständigkeit des Kolchoses „Keturkaimis“. Die Felder wurden landwirtschaftlich genutzt. Im Frühjahr 2017 waren nur noch zwei der ehemaligen Gebäude erhalten. 

Der Bahnhof der Schmalspurbahn in Schirwindt. Abtransport von Gefangenen. Deutschland 1942, LNM 

Das Gelände des ehemaligen Lagers. Im Hintergrund die Kirche der Entdeckung des heiligen Kreuzes in Kudirkos Naumiestis. 2017, MOG 

Das Gelände des ehemaligen Lagers. 2017, MOG

Bau des Gebäudes für den Wachposten. 1941, MŠK

Dasselbe Gebäude 2017, MOG

Massengrab von Kriegsgefangenen auf dem alten jüdischen Friedhof in Kudirkos Naumiestis. 2017, MOG

Das Massengrab auf dem jüdischen Friedhof von Kudirkos Naumiestis wird inzwischen gepflegt, außerdem erinnert ein Denkmal an die hingerichteten Menschen. 

 Fotos:

 

Museum der Opfer des Genozids (Genocido aukų muziejaus) – MOG
Litauisches Nationalmuseum (Lietuvos nacionalinio muziejaus) – LNM
Museum „Širvintos kampelis“ – MŠK
Private Sammlung von Romas Treideris – PSRT 

Kommentare und ergänzende Informationen schicken Sie bitte per E/Mail an muziejus@genocid.lt

 

 Die Ausstellung wurde von den Mitarbeitern des Zentrums zur Erforschung von Genozid und Widerstand der Bewohner Litauens Dr. Arūnas Bubnys, Eugenijus Peikštenis, Viktoras Avgulis, Aleksandras Nesvat und Aistė Tarabildienė vorbereitet. 

 Wir danken Dr. Arūnė Arbušauskaitė, Saulius Girčys und Romas Treideris für Unterstützung bei der Vorbereitung.

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