„Solidarity, Sister!“: Diesen Spruch hat vielleicht schon die eine oder andere auf Pickerln bemerkt. Sie stammen vom Verein „Sorority“, der seinen Sitz im 8. Bezirk hat. Im Jahr 2014 gegründet, geht es nach wie vor darum, Frauen branchenübergreifend zu vernetzen. „Bei unseren Treffen sind Frauen aus den unterschiedlichsten Berufen dabei“, so eine der beiden Obfrauen, Katharina Brandl. Diese Diversität ist zentraler Grundsatz von „Sorority“ – genauso, wie sich gegenseitig solidarisch zu unterstützen, immer mit dem Ziel, autonome Erwerbsbiografien für Frauen zu ermöglichen und zu fördern.

© www.diejosefstaedterin2017.at

Irmtraud Karlsson ist bestens mit der „Josefstädterin“ vertraut, allerdings war sie bisher als Jurorin an der Wahl beteiligt. Heuer ist sie zum ersten Mal selbst nominiert. Höchste Zeit, wie so mancher findet, denn seit Jahren setzt sich die ehemalige SPÖ-Nationalratsabgeordnete für frauenpolitische Belange ein. Sie ist eine der Mitbegründerinnen des ersten Wiener Frauenhauses, aber auch im Bezirk ist sie höchst aktiv. „Die ‚Josefstädterin’ finde ich auch deshalb so toll, weil sie in den vergangenen Jahren dazu beigetragen hat, dass ich viele neue, interessante Frauen aus dem Achten kennengelernt habe.“

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Ulli Klepalski ist bildende Künstlerin, hat ihr Atelier in der Josefstadt und hat eigentlich auch „ein Leben lang“ – 40 Jahre – hier gelebt. Auch wenn sie ihren Wohnort vor einiger Zeit in den 3. Bezirk verlegt hat: Die Josefstadt ist ihre Heimat. Sie hat aus der bz über die „Josefstädterin“ erfahren und sich kurzerhand selbst nominiert: „Ich war so frech, weil das ist ja so im Aufruf gestanden.“ Gut so, denn genau darum geht es: Frauen und ihre Leistungen sichtbar zu machen. Darum geht es auch Ulli Klepalski: „Ich finde, Frauen müssen sich einfach auf die Beine stellen, weil zu tun gibt es noch genug.“

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„Alles außer Malerei“: So beschreibt Ina Loitzls Gatte, der sie für die „Josefstädterin“ nominiert hat, ihre Kunst. Die in Klagenfurt geborene Video- und Textilkünstlerin lebt inzwischen in der Josefstadt. Im Zentrum ihrer Arbeiten steht die Frau bzw. das Frausein genauso wie andere, politische Themen. 2009 hat Ina Loitzl gemeinsam mit der Künstlerin Tanja Prušnik die Initiative „den blick öffnen“ gegründet, eine Ausstellungsreihe zur Prävention von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Als Künstlerin, Unternehmerin und Mutter hätte sie sich jedenfalls einen Preis verdient. Mal sehen, ob es die „Josefstädterin“ wird.

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Seit 1964 Benefizkonzerte in der Josefstadt zu veranstalten: Das können nicht viele Frauen von sich behaupten. Manche der Nominierten waren da noch gar nicht geboren. Irmengard Knitl ist nicht nur Organistin, die auf der berühmten Hörbigerorgel spielt, sondern auch Professorin, die 37 Jahre lang Klavier und Orgel unterrichtet hat. Darüber hinaus hat sie 520 Konzerte in Wien, Europa, den USA, Japan, Mexiko und Israel gegeben. Eine musikalische Vorreiterin aus der Josefstadt, die von hier aus die Welt erobert hat. Eine Auszeichnung für ihr Lebenswerk wäre also höchst an der Zeit.

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