So ist die Welt:
Sie umarmt dich am Morgen,
Zerrt an deiner ermüdeten Fantasie,
Schlämmt die Unsicherheit aus deinen müden Augen
So ist die Welt,
Lieder von Erwartung säuselnd
Hoffnung umgibt dich, umhüllt dich,
dann verblasst sie
Da gehöre ich hin,
hier ein Lied, da ein Land, ein Tanz
Da reife ich,
ein Buch, das ich unter der Erde eingepflanzt habe,
in dem meine Gedanken aufblühen,
Und Erinnerungen gibt es,
ein Meer für meine Einsamkeit
Auf die Leinwand starrend,
um aus meiner Geschichte zu skizzieren,
ein Portrait
Und das Portrait überschreitet seine Grenzen
jeden Tag
Und dieses Portrait sieht uns
Es weiß wer wir sind,
Stark und doch angstvoll,
Stark und doch angstvoll.
Ich verstehe nicht,
Wie Leute mit einem Lächeln aufwachen
Alles, was ich am Morgen sehen möchte,
Ist eine Tasse Kaffee
Ich will nicht sehen,
Sprechen oder hören am Morgen
Sogar die Zeitungen erzählen immer
dieselben Geschichten
Lies zwischen den Nachrichtenzeilen,
um etwas zu finden,
das dir den Morgen aufhellt;
Ein Anstieg der Temperaturen,
möglicherweise auch Schnee auf den Verkehrsschwellen
Propaganda, Werbeanzeigen, einige Todesfälle,
und Poesie;
das, was die Leute gerne hören
Eine Karikatur, die unser palästinensisches Recht
auf selbst gesteuerten Protest ausdrückt:
Nein zur Besatzung
Das heutige Horoskop sagt
du wirst heute eine Fülle von irgendetwas erhalten, irgendetwas
Ein Menge Essen denkst du;
eine Menge Dollar, vielleicht ein Menge Freunde
Kaffee und eine weitere Tasse
Ich bin ein Lied;
Ich höre nicht zu
und ich werde keinen Laut von mir geben
Bis nach dem Kaffee,
nicht nach einem, zweien,
noch nicht einmal nach dreien
Bei Kaffee geht es nicht um Zahlen
Kaffee ist persönlicher:
Brasilianer, Äthiopier, oder Kolumbianer
Schwarz und rein,
kein beigefügter Zucker,
nur Gewürze der vorzüglichsten syrischen Art
Eine Wiederherstellung der Seele
Der Grund deines Erwachens am Morgen
Still gleiten deine Gedanken zum Fenster hin
Aus der Ferne … durch das Fenster
Die Sonne scheint hoch am Himmel
Küsst den Garten mit ihren Strahlen
Das Glitzern des Taus
soweit meine Augen sehen können
Bis zu einem blühenden Olivenbaum in der Ferne
Zu einem Bildnis der Angst.
Du fragst mich, wer ich bin
Ich bin ein Skript,
noch immer nur eine Randbemerkung
Zurückgelassen hinter dem Deckblatt
Ich sitze allein
Verloren, im Widerhall und der Stille
Ein Optimist
Ein Pessimist
Ich bin ein Bürger
Ein Flüchtling
Ein Besetzer
Eine Idee
Ein Tanz
Ich bin Palästina
Auf dieser Erde ist etwas,
das zu leben verdient.
Mahmoud Darwish