Ephemere Interventionen
im öffentlichen Raum
Kurzes Aufflackern in der Öffentlichkeit, leicht und humorvoll, teils gut getarnt aber doch nicht wirklich dazugehörend und gerade deshalb unerlässlich - so zeigen sich die ephemeren Interventionen von Justament an faszinierenden Orten in und um Zürich mehrmals im Jahr. Dabei gemeinsam subversiv, experimentell sowie sorgfältig agierend, sind die Künstlerinnen offen für Unsicherheiten, geben dem Kleinen einen grossen Wert und ermöglichen neue Perspektiven.
für einmal etwas länger:
eine Woche öffentliche Workshops
über 'ephemeres Intervenieren'
im Kulturhaus Helferei Zürich
10. bis 15. Juni 2019
Zürich Hardbrücke um 12.30 Uhr. Blick aus der S-Bahn auf das artifiziell erhöhte Rasenstück inmitten des Asphalts. Rechts neben dem Primetower. Es ist besetzt. Von grauen Anzügen. Sie sitzen alle am Rande des Stücks. Den Rücken zum Rasen. Mittagspause. Blick aufs Essen. Blick aufs Smartphone. Blick auf den Boden. Ist das ein Picknick oder muss ich es planen? Lifehacks und Tutorials rund ums Picknicken. Der Workshop deckt nicht alle physischen Bedürfnisse. Hast du Hunger/Durst? -> BYO (Bring Your Own).
Wie lassen sich die täglichen Routinen und Abläufe brechen? Welche Interventionsmöglichkeiten können wir dazu kreieren? Wie können künstlerische Interventionen im Alltag und Beruf neue Blickwinkel eröffnen? Diesen Fragen gehen wir gemeinsam nach, lassen uns von bestehenden Projekten und Ideen inspirieren und schaffen Futter für eine Interventionsmaschine.
“Every (future) technology possesses its own fingerprints of mperfection.” Rosa Menkman, Glitch Studies Manifesto (2011)
Glitsches sind Bildfehler, die durch bewusste Manipulation oder durch zufällige Programmfehler verursacht werden. In einer auf Hochglanz polierten digitalen Welt sind sie eine willkommene Abwechslung. Mit den eigenen Handys kreieren wir diese Imperfektionen in der Helferei. Wir gehen auf Bildersuche und setzen sie mit den entsprechenden Handy-Apps in Szene.
Wir sammeln gemeinsam unsere und allgegenwärtige Ängste und Befürchtungen, diese verwandeln wir in sogenannte Affirmationen. (Die affirmative Form eines Wortes oder Satzes ist das Gegenteil zur Negation). Um die Wirksamkeit der Wünsche freizusetzen bannen wir sie auf ein langes rotes Band, das wir mit unseren Wünschen beschriften. Das Banner wird später an der Fassade des Kulturhauses Helferei entrollt und entfaltet somit seine volle Wirkkraft.