Arbeitsgruppe

Medienkompetenz vs. Medienkonsum


Fachtag  "Kinder Rechte Stärken"

9. Oktober 2013



Über mich


Birte Frische

Pädagogin, Ethnologin, Geschlechterforscherin (M.A.)


Projektleitung "Netz-Bildung"

Politische Bildung mit digitalen Medien für Jugendliche und junge Erwachsene


Ablauf


1. Was bedeutet Medienkompetenz?

2. Web 2.0 - Produzieren statt Konsumieren

3. Medienkonsum und Nutzungsverhalten

4. Beispiele für die Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen

5. Aufgaben für die Jugendarbeit

Was bedeutet Medienkompetenz?


nach Dieter Baake

Web 2.0 - Produzieren statt Konsumieren


  • Anwendungen bzw. kollaborative und interaktive Elemente, die aktives Gestalten ohne Programmierkenntnisse ermöglichen
  • Weg vom Statischen, hin zum Dynamischen
  • Die Rolle von "Gatekeepern" verändert sich


Funktionen des Social Webs


Beziehungsmanagement

Identitätsmanagement

Informationsmanagement


nach: Dr. Jan-Hinrik Schmidt, Hans-Bredow-Institut (2008)

Medienkonsum und -nutzungsverhalten


Geräteausstattung


In Familien, in denen Kinder und Jugendliche (6-13J. / 12-19J.)

leben gibt es:

  • Fernseher (100% / 98%)
  • Computer / Laptop (95 % / 100%)
  • Handy / Smartphone (98%)
  • Internetzugang (96% / 98%)
  • Spielekonsole (75% / 74%)
  • Tablet (12% / 19%)


21% der Kinder haben einen eigenen Computer, der Eigenbesitz steigt mit dem Alter auf 82%.

96% der Jugendlichen haben ein eigenes Handy.

Nutzungsverhalten


7% der 6- 7-Jährigen gehen (fast) jeden Tag ins Internet, 58% der 12- 13-Jährigen, 68% der Jugendlichen. Das Internet wird mit zunehmendem Alter autonomer und intensiver genutzt. Im Tagesablauf ist es vorrangig zum Lernen wichtig.


Durchschnittlich surft ein Drittel der Kinder eher alleine im Internet. Etwa mit 16 Jahren nutzen fast alle Jugendlichen das Internet selbstbestimmt und eigenständig.


Computerspiele haben eine hohe Bedeutung für Kinder, darauf folgt das Arbeiten für die Schule (z.B. Recherche) sowie Texte schreiben.





Fernsehen vs. Internet


Am wenigsten verzichten wollen die kleineren Kinder nach wie vor auf den Fernseher. Das Fernsehen ist dort immer noch das dominanteste Medium.


Der Computer bzw. das Internet nimmt mit steigendem Alter deutlich an Bindungskraft zu. In der Gruppe der 12-13 Jährigen verweist das Internet den Fernseher auf den zweiten Platz.

Bei den Jugendlichen liegt das Fernsehen in der täglichen Nutzung mit 62% hinter Handy (83%) und Internet (68%).


Wo wird gesurft?


Lieblingsseiten der Kinder:

1. Facebook

2. Youtube

3. SchülerVZ



Bei der täglichen Nutzung haben Suchmaschinen (23%) und Social Communities (22%) bei Kindern die größte Relevanz. Google kennt fast jede/r (97%).

45% der Online-Zeit wird mit kommunikativen Tätigkeiten verbracht.

Fokus Web 2.0


44% der Kinder und 87% der Jugendlichen sind in einer Community angemeldet. Kinder melden sich durchschnittlich mit 10,4 Jahren erstmals in einer Community an.


10% der Jugendlichen schreiben in Foren / Newsgroups. 5% stellt selber Audiodateien ein. 4%  haben ein eigenes Blog. 4% twittern. 1% schreiben in der Wikipedia o.ä..



Das Internet als Mitmachmedium für Jugendliche - oder gilt das nur für bestimmte Bereiche?


Die Netzgeneration?



"Die" Digital Natives oder "die" Netzgeneration: das sind  Verallgemeinerungen, die wissenschaftlich nicht belegbar sind. Das Nutzungsverhalten ist sehr divers. Es wird maßgeblich beeinflußt durch Alter, Geschlecht und Bildungsgrad.



Beispiele für aktivierende und kreative Internetnutzung: Spiele/Gaming


Geocaching - digitale Schnitzeljagd


Selber Spiele gestalten lassen


Lernen mit mobilen Apps







Beispiele für aktivierende und kreative Internetnutzung: Programmieren lernen / Hacking


Werkzeuge für einen einfachen Zugang zum Programmieren


Hack Days


Hackasaurus





Beispiele für aktivierende und kreative Internetnutzung: Audio / Video



1000mikes


Erklärvideos


Beispiele für aktivierende und kreative Internetnutzung: kollaboratives Arbeiten


Etherpads, GoogleDrive und co.




Beispiele für aktivierende und kreative Internetnutzung: Blogs


Beispiele für aktivierende und kreative Internetnutzung: Social Communities


Geschichten erzählen mit Facebook und co.


Profile fiktiver Charaktere gemeinsam anlegen


Projekte, die politische Anliegen jugendgerecht in Communities tragen (z.B. no-nazi.net)

Beispiele für aktivierende und kreative Internetnutzung: Mediennutzung reflektieren



Facebook-Spiel


Start-Spiel (Social Media-Spiel)


Aufgaben für die Jugendarbeit


  • Infrastrukturen schaffen - Werkzeuge an die Hand geben
  • Lebenswelten verstehen lernen
  • Veränderte Rollen akzeptieren - alte Vermittlungsstrukturen aufbrechen; hin zum/r Lernbegleiter_in
  • Umgang mit Kontrollverlust
  • Das Öffentliche vs. das Private im Blick haben (Stichwort unsichtbare Öffentlichkeit)
  • Schreibkompetenz fördern
  • Ein Gefühl für die Konsequenzen des eigenen Handelns vermitteln
  • ....



Welche Perspektiven ergeben sich für die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe aus der Diskussion innerhalb der AG?

Wie kann die Kinder- und Jugendhilfe auf die Veränderungen reagieren?

Medienkompetenz vs. Medienkonsum

By birtef

Medienkompetenz vs. Medienkonsum

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